Home Region Sport Schweiz/Ausland Magazin Agenda
Promo
Region
02.07.2025
02.07.2025 07:09 Uhr

Werden Kreuzlinger Festivals bald rauchfrei?

Die Festivalsaison hat begonnen. Bild: pixabay / Tony Pham
Die Festivalsaison steht in den Startlöchern. Ob das Openair Frauenfeld, das Gurtenfestival in Bern oder das Swiss Vibe Festival in Kreuzlingen – hunderttausende Schweizer freuen sich auf Musik, Sonne und unvergessliche Momente. Doch während Zigarettenrauch auf Schweizer Festivals nach wie vor zum gewohnten Bild gehört, wächst der Druck auf Veranstalter: Neue Gesetze und ein wachsendes Gesundheitsbewusstsein – besonders unter den jüngeren Besuchern – fordern ein Umdenken. Wohin die Schweizer Festivalbranche steuert und ob wir bald ohne den blauen Rauch feiern werden, erklärt Markus Lindblad, Sprecher von SnusMarkt.

Das Swiss Vibe Festival findet ja am 1. und 2. August in Kreuzlingen statt - und damit heisst es wieder Musik, Massen und … Zigarettenrauch? Für fast sieben von zehn Schweizern ist es ein echtes Highlight, ihre Lieblingsmusiker live zu sehen. Kein Wunder also, dass auch dieses Jahr rund 140 Festivals im ganzen Land stattfinden – das grösste unter ihnen: das Paléo Festival Nyon mit über 300.000 Besuchern. Wo so viele Menschen aufeinandertreffen, braucht es klare Regeln – auch beim Thema Rauchen. Noch gibt es kein Festival in der Schweiz, das den Zigarettenkonsum vollständig verbietet. Denn derzeit gilt: Im Freien ist das Rauchen auf Festivals grundsätzlich erlaubt – sofern keine lokalen Einschränkungen gelten. In Innenräumen, etwa in Festzelten oder Hallen, besteht seit 2010 ein generelles Rauchverbot. «Viele wollen beim Feiern aber nicht mehr passiv Zigis mitrauchen», erklärt Markus Lindblad. Der gesellschaftliche Druck wächst und mit ihm die Bereitschaft der Szene, zumindest einzelne Bereiche rauchfreier zu gestalten.

Mehr Regeln, weniger Raucher: So feiern junge Schweizer heute

«Im Freien ist der Konsum von Zigaretten zwar nach wie vor gesetzlich erlaubt. Doch wir beobachten, dass gerade die jüngere Generation deutlich gesundheitsbewusster lebt. Eine von uns in Auftrag gegebene Umfrage von Censuswide zeigte kürzlich, dass die 18- bis 24-Jährigen um die Hälfte weniger Zigaretten am Tag rauchen als die über 55-Jährigen. Junge Besucher würden klar gekennzeichnete Raucherzonen im Freibereich wahrscheinlich begrüssen», so Lindblad. Seit dem 1. Oktober 2024 sind die Verkaufs-, Werbe- und Meldevorschriften für Tabakprodukte und elektronische Zigaretten strenger. Der Verkauf und die Abgabe sämtlicher Produkte an unter 18-Jährige ist seitdem landesweit verboten. «Es ist die erste Festivalsaison unter dieser neuen Regel. Jetzt wird sich zeigen, wie konsequent sie tatsächlich umgesetzt wird», meint Lindblad weiter. Klar ist aber: Der Anteil junger Raucher geht zurück. «Für viele Menschen steht auf Festivals heute vor allem gute Musik, Gemeinschaft und Atmosphäre im Vordergrund – und nicht der allgegenwärtige Zigarettenrauch», ist Lindblad überzeugt.

Keine Zigis, kein Kater? Wer nicht raucht, hat mehr vom Festival  

Das Rauchen von Zigaretten am Festival kann für den Körper schnell zur Belastungsprobe werden. Wer darauf verzichtet, tut seiner Gesundheit einen grossen Gefallen – und dem nächsten Tag gleich mit. Denn mehrere Studien belegen: Wer beim Trinken auf Zigaretten verzichtet, fühlt sich am nächsten Tag oft frischer. «Der Kater nach dem Alkoholkonsum fällt deutlich schlimmer aus, wenn währenddessen geraucht wurde. Eine Studie ergab, dass die Intensität der Katersymptome, wie Müdigkeit und Kopfschmerzen, bei gleicher Alkoholmenge deutlich stärker war, wenn zusätzlich geraucht wurde. Wer nicht zur Zigarette griff, hatte einen milderen Kater», weiss Lindblad. Für Festivalgänger kann diese körperliche Leichtigkeit zum echten Gamechanger werden: kein schwerer Kopf am nächsten Tag. Stattdessen das Gefühl, sich selbst und seinem Körper etwas Gutes getan zu haben. Und wer tagsüber fit ist, tanzt abends meist länger.

Warum Feiern ohne «Zigi» die Stimmung hebt

Neben dem gesundheitlichen Vorteil hebt Lindblad auch den sozialen Aspekt hervor: «Wer in dicht gedrängten Menschenmengen zur Zigarette greift, nimmt keine Rücksicht auf seine Mitmenschen, die so unfreiwillig Passivrauch ausgesetzt sind.» Auch das Festivalerlebnis selbst profitiere von rauchfreien Bereichen: Wenn keine glühenden Kippen mehr durch die Menge wandern, keine Zigarettenstummel auf dem Boden landen und die Luft klar bleibt, wird das Feiern schlichtweg entspannter. «Zigaretten bergen zudem immer eine Brandgefahr – sei es durch Kleidung in der Menschenmenge vor der Bühne oder durch die leicht entflammbaren Zelten auf dem Campingplatz. Explizit rauchfreie Zonen steigern daher auch das Sicherheitsgefühl der Besucher», erklärt Lindblad. Zwar wird in diesem Jahr wohl noch kein Schweizer Festival komplett rauchfrei sein, doch der Sprecher sieht einen klaren Trend: «Strengere Regulierungen werden in den kommenden Jahren voraussichtlich zu weiteren Einschränkungen führen. Gleichzeitig steigt das Gesundheitsbewusstsein der Festivalbesucher und der Druck auf Veranstalter wächst – was viele dazu bringen dürfte, ihre Regeln zu verschärfen». Wer bereits in dieser Festivalsaison Rücksicht auf andere nehmen und dennoch nicht vollständig auf Nikotin verzichten möchte, für den können rauchfreie Produkte wie Snus eine Alternative darstellen.

 

SnusMarkt/CS