In der Bodensee-Arena wurde bei weitem nicht nur Schlittschuh gelaufen und Eishockey gespielt. Die Anlage stand damals zur vielfältigen Nutzung offen. Sportler und Partygäste gingen ein und aus. Der Musikantenstadl, der Zirkus Knie, das Schweizer Fernsehen war seit 2008 ständig da. Sie wären alle nicht gekommen, wenn Kreuzlingen ein unbedeutender Ort gewesen wäre, sagt Wick rückblickend.
Marcel Wick nickt. Klar war der Sanierungsbedarf an der über 40-jährigen Halle ausgewiesen und Schäden am Gebäude wurden sichtbar. Reparaturen standen an. Doch der Verwaltungsrat wollte mehr daraus machen und wurde mit Präsident Matthias Mölleney auf Kantonsebene aktiv. In einem Gespräch mit dem damaligen Regierungsrat, Alt-Regierungsrätin Monika Knill, wurden Konzepte präsentiert für eine moderne Halle, in der Hoffnung, ideelle und finanzielle Unterstützung zu erhalten. Begründet war es als Leuchtturmprojekt für den Kanton Thurgau. Diese Bitte an den Kanton, es zu ermöglichen, dass die Bodensee-Arena für grosse Veranstaltungen weiter nutzbar ist, kam nicht durch. Wick vermutet, dass die Prioritäten beim Regierungsrat anders lagen. Die Verwaltungsräte der Bodensee-Arena kehrten enttäuscht nach Kreuzlingen zurück. Dann folgten jahrelange Diskussionen und Planungen. Der Stadtrat übernahm eine führende Rolle.
Es braucht Leute, die anpacken können
Ideen gab es immer und ein Funken Hoffnung blieb. Schliesslich fanden damals immer noch regelmässig Veranstaltungen statt. Die Volksmusik und Stars brachten viel Publikum in die Stadt. Bekannte Künstler wie DJ BoBo, Chris de Burgh und André Rieu traten weiter vor grossem Publikum auf. Das Schweizer Fernsehen produzierte in der Halle Sendungen wie, «Die grössten Schweizer Hits», «Die grössten Schweizer Talente» und «The Voice of Switzerland». Vor grossen Veranstaltungen stand jeweils der gesamte Verwaltungsrat zusammen und half mit. «Wir haben die Ärmel hochgekrempelt und Grossanlässe gemeinsam gestemmt», sagt Wick. Wir standen zusammen und legten selber Hand an, arbeiteten ohne auf die Uhr zu schauen, da, wo wir gebraucht wurden.» Kurzerhand meldete sich Swiss Tennis in der Bodensee-Arena für den Davis-Cup an. Wick erinnert sich: «Gemeinsam im Verwaltungsrat haben wir kurzerhand das Eis herausgebrochen, um aus der Bodensee-Arena eine Tennishalle zu gestalten.» Das weckte klar nationales Interesse. «Herzblut», das sagt Marcel Wick weiter, brauche es für die Zukunft.
«Wer die Bodensee-Arena wieder instand stellen und in Schwung bringen will, muss Profi sein», ergänzt Marcel Wick. Auch wissen, wie es geht, denkt er über Betriebsabläufe nach. Befürworter lassen durchblicken, dass die Halle nach einer Sanierung für die Durchführung von grossen Veranstaltungen geeignet sei. Synergien mit Sportvereinen will man nutzen. Das Hotel in Seenähe biete Feriengästen Erholung. Einzelne Stimmen sorgen sich um die hohen Kosten nach einer Sanierung.