Im Thurgau kümmern sich etwas mehr als ein Drittel der Haushalte mit Kindern unter 13 Jahren allein um deren Betreuung. 63 % der Haushalte greifen hingegen regelmässig auf ergänzende Betreuungsangebote zurück. Oft engagieren sich Grosseltern: In 43 % der Haushalte mit familienergänzender Betreuung sind sie unterstützend tätig. An zweiter Stelle folgen Kindertagesstätten und schulergänzende Betreuungseinrichtungen (25 %). Personen aus dem Umfeld wie Nachbarn oder Bekannte helfen ebenfalls mit (12 %). Diese und weitere Ergebnisse stehen auf dem Thurgauer Statistikportal statistik.tg.ch bereit. Sie stammen aus der «Erhebung zu Familien und Generationen» des Bundesamtes für Statistik, in der erstmals auch Daten für den Thurgau vorliegen.
Jede oder jeder Zweite hat Enkelkinder
Etwa jede zweite Thurgauerin oder jeder zweite Thurgauer im Alter von 55 bis 80 Jahren hat ein oder mehrere Enkelkinder (47 %). 37 % der Grossmütter und -väter betreuen mindestens einmal pro Woche ein Enkelkind, welches unter 13 Jahre alt ist. Manche Grosseltern hüten Enkelkinder aber auch seltener als einmal im Monat oder nur während der Ferien (17 %). Rund 20 % der Grossmütter und -väter haben in den vergangenen 12 Monaten keine Enkelkinder gehütet.
17 Prozent der Thurgauerinnen und Thurgauer wollen kinderlos bleiben. Die Mehrheit der 20- bis 29-jährigen Thurgauerinnen und Thurgauer wünscht sich zwei Kinder (55 %). Insgesamt haben 83 Prozent der jüngeren Menschen einen Kinderwunsch. Fast jede oder jeder Fünfte möchte kinderlos bleiben. In der älteren Generation der 50- bis 59-Jährigen zeigt sich, dass Kinderlosigkeit verbreiteter ist, als es sich die Jungen wünschen: Jede oder jeder Vierte ist kinderlos geblieben.
Wunsch nach Teilzeitmodellen, wenn die Kinder klein sind
Die Frage nach der besten Organisation von Familien- und Erwerbsleben, wenn die Kinder im Vorschulalter sind, zeigt: Ein Vollzeitpensum beider Elternteile findet kaum Zustimmung; 96 Prozent der Thurgauerinnen und Thurgauer (im Alter von 15 bis 80 Jahren) lehnen dies ab. Dagegen begrüsst jede oder jeder Zweite das Modell «beide Teilzeit». In der Praxis ist dieses Modell jedoch wenig verbreitet. Lediglich 7 Prozent haben dieses Ideal realisiert, wenn das jüngste Kind unter 3 Jahre alt ist (bzw. 6 Prozent, wenn die Kinder zwischen 4 und 12 Jahre alt sind).
In den meisten Familien sind Mütter stärker in die Kinderbetreuung eingebunden als Väter. Bei Krankheit der Kinder bleiben in 74 Prozent der Fälle die Mütter zu Hause. Auch beim Ankleiden der Kinder übernehmen sie mit 56 Prozent den grössten Anteil. Tätigkeiten wie Spielen oder Zubettbringen werden hingegen von beiden Eltern wahrgenommen.
Haushalte mit Kindern haben häufiger finanzielle Sorgen
Die Mehrheit der Haushalte kommt finanziell gut zurecht. Für jeden vierten Haushalt ist es schwierig, bis zum Monatsende finanziell über die Runden zu kommen, Haushalte mit Kindern haben häufiger finanzielle Schwierigkeiten als etwa Paarhaushalte ohne Kinder. Die Mehrheit der Thurgauerinnen und Thurgauer im Alter von 15 bis 80 Jahren befürwortet die gegenseitige Verantwortung und Unterstützung zwischen den Generationen. So stimmen 68 % der Aussage zu, dass erwachsene Kinder ihre Eltern bei Pflege- oder Betreuungsbedarf unterstützen sollen. Bei finanziellen Schwierigkeiten der Eltern fällt die Zustimmung etwas niedriger aus (57 %).
Weitere Informationen mit vielen anschaulichen Grafiken stehen auf statistik.tg.ch bereit: Themen und Daten, Bevölkerung und Haushalte, Haushalte und Familien
- Familiengründung, Geschlechterrollen
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- Generationen, Unterstützung beeinträchtigter Personen