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Leserbrief
Ermatingen
20.12.2025

Tempo 30 auf der Hauptstrasse in Ermatingen

Symbolbild zvg Bild: VCS
Ruedi Kreis schreibt in seinem Leserbrief von einer Hauptachse, Kreuzlingen bis Schaffhausen.

Im September 2023 habe ich einen Leserbrief zur ersten Auflage verfasst. In der Zwischenzeit haben wir in Ermatingen zwei Jahre mit immensen Verkehrsbehinderungen leben müssen. Die Hauptstrasse wurde sogenannt saniert, verschmälert, mit Inseln versehen, Bushaltestellen in die Fahrbahn gebaut, Fussgängerstreifen an unübersichtlichen Stellen markiert und vieles mehr gegen unbehinderte Durchfahrt unternommen.

Einzig das Land, das früher den Anwohnern weggenommen wurde, sind jetzt vielerorts überdimensionierte Gehwege. Wir sind auch in der luxuriösen Lage zwei Radwege benützen zu dürfen. Alles vom Kanton gebaut. Nach wie vor liegt unser Dorf an einer Hauptachse zwischen Kreuzlingen und Schaffhausen. Dies sind über 50 Kilometer.

Mehr einschränken

Es ist niemals gerechtfertigt den Verkehr mit Tempo 30 noch mehr einzuschränken. Die gebauten Behinderungen beruhigen den Verkehr vollauf. Was soll denn bei den geplanten Sanierungen in Tägerwilen und Triboltingen auch noch auferlegt werden? Haben wir anschliessend Tempo 30 von Kreuzlingen bis Steckborn? Ich finde es schade, dass wir nur drei Tage nach der Gemeindeversammlung über die Zeitung erfahren mussten, dass sich unser Gemeinderat nicht mehr gegen Tempo 30 stellen will.

Beugt sich unser Gemeinderat teuren Rekursgebühren, die der Kanton plötzlich Rekurrenten auferlegen will? Wenn dies so ist, hinterfrage ich je länger je mehr das ganze System. Es darf doch nicht sein, dass der Kanton mit hohen Rekursgebühren, den Bürger, die Körperschaften und die Parteien ausschalten will und kann. Ich denke, dass eine einheitliche Geschwindigkeit zwischen den Ortstafeln mit Tempo 50, vertretbar ist. Nur so können unkonzentrierte Autofahrer verhindert werden. Da Vielfahrer immer mehr mit Elektrofahrzeugen unterwegs sind, ist der Lärmschutz zu einem Killerargument von Tempo 30 geworden. 1 Prozent „Auspufflärmer“ müssen anders geahndet werden. 95 Prozent der Fahrradfahrer bewegen sich auf Radwegen und  Gemeindestrassen. Bekanntlich laufen in anderen Kantonen die uns voraus waren, aber das Bundesgesetz nicht berücksichtigten Bestrebungen, Tempo 30 auf Hauptstrassen wieder aufzuheben. Ich hoffe, dass der Kanton Thurgau nicht so blind ist, sämtliche Gesetze zu ignorieren und die Arbeit zweimal zu machen. Es geht ja auch um Steuergelder die nicht mehr so locker sitzen.

Ruedi Kreis, Ermatingen
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