"Das Ja des Thurgaus dürfen wir ganz unbescheiden für uns verbuchen", sagt Eva Büchi von Queer Thurgau. Im richtigen Moment habe sich die Gruppierung sichtbar gemacht. "Und wer sehen wollte, konnte sehen, dass wir Menschen wie andere sind", ergänzt Büchi. Queer Thurgau ist in Schulen, in Gottesdiensten und an politischen Veranstaltungen aufgetreten und hat Argumente dargelegt, Flyer an Standaktionen und an Bahnhöfen verteilt. Mit fremden Leuten haben die Initiantinnen über ihr Leben und ihre Wünsche gesprochen. "Für viele von uns war das neu und es fiel nicht allen leicht", sagt Büchi weiter. Dieser Mut wurde mit einem Ja belohnt.
"Danken möchten wir den Thurgauer Parteien, die uns unterstützt haben: Der FDP, der GLP, den Grünen, Der Mitte, der SP sowie deren Jungparteien. Sogar die Junge SVP sagte «Ja»! ", sagt Eva Büchi von Queer Thurgau.
Das Ja sei ein grosser Schritt zu einer modernen, liberalen Schweiz, in der Politik und Religion weiter getrennt werden. In Zukunft dürfen nicht nur Schwule und Lesben genauso wie Heterosexuelle heiraten, Schwule und Lesben werden auch in Bereichen wie Adoption, Witwenrente oder Samenspende gleichgestellt.
Das «Ja» zur «Ehe für alle» hat eine riesige Signalwirkung vor allem für junge, homosexuelle Menschen. Sie erfahren ihr «Anders Sein» nicht als «Minderwertig Sein», sondern sie können mit der Zuversicht aufwachsen, dass sie gleich berechtigte Menschen sind. Wie in anderen Ländern wird auch in der Schweiz die Selbstmordrate bei der LGBTIQ Community sinken. Was gibt es Schöneres als das?
"Wir sind die verdienten Gewinnerinnen und Gewinner dieser Abstimmung. Wir danken allen, die Ja gestimmt haben. Es ist ein Ja gegen Ausgrenzung, ein Ja für Gleichberechtigung – ein Ja für die Zukunft", so Büchi.