Feinen Adern gleich durchziehen Bäche den Lebensraum der Menschen. In einer Doppelausstellung widmen sich die beiden Kreuzlinger Museen, das Seemuseum und das Museum Rosenegg den kleinen Fliessgewässern.
Im Museum Rosenegg spiegeln die kaleidoskopartigen Bilder der Fotografin Claudia Peyer eine künstlerisch-verspielte Perspektive auf das Leben im und am Bach. «Auf hoch ästethische Art und Weise schafft es Claudia Peyer mit ihren Fotografien den Blick auf das Unscheinbare, auf die verborgenen Schätze der Erde zu lenken», sagt Yvonne Istas, die Museumsleiterin des Rosenegg. An einer Medienorientierung informierten beide Museen über diese aussergewöhnliche Ausstellung, die am Freitag, 8. Oktober mit einer Doppelvernissage eröffnet wird.
Kleine Bäche als grosse Lebensräume
Den Bogen spannt die Fotografin Claudia Peyer, die in der Ausstellung wunderschöne Werke aus vier Jahreszeiten vereint. Entstanden sind die Fotografien in den letzten drei Jahren. «Fotografiert habe ich in den Kreuzlinger Bächen», sagt Peyer. Dabei hat sie allerlei Lebewesen entdeckt, die ihr mit blossem Auge kaum aufgefallen sind. So hat sie den Bachflohkrebs in den sauberen einheimischen Gewässern gefunden. Die Fotografin selbst hat die Unterwasserfotografie ursprünglich in den Weltmeeren für sich entdeckt. Das Fotografieren in den Kreuzlinger Bächen bringe ganz andere Herausforderungen mit sich, sagt Peyer. «Statt Korallenriffen und schillernden Fischen rücke ich hier filigrane Strukturen und Kleinstlebewesen in den Fokus.»
Ein Wechselspiel von Licht und Schatten
Mit dem Wechsel der Perspektiven beim Fotografieren wirken auch kleine Bäche wie grosse Lebensräume. Den Lebewesen dieser unbekannten Welt von nebenan widmet sich die Ausstellung im Seemuseum. Ein begehbares Audiobilderbuch lädt auf eine faszinierende Entdeckungsreise von der Quelle bis zur Mündung.
Hier bilden Fotografien von Claudia Peyer zusammen mit einem eigens für die Ausstellung produzierten Audioguide ein stimmungsvolles Ensemble. Gestaltet hat den rund 60-minütigen Audiorundgang die Autorin Judith Zwick von der Theaterwerkstatt Gleis 5. Christian Hunziker Leiter vom Seemuseum sagt: «Die Besucherinnen und Besucher dürfen sich auf eine audiovisuelle Reise einlassen und gemeinsam mit dem Bach abtauchen. Denn nur was wir kennen, können wir auch schützen.»
Attraktives Programm
Julian Fitze, Verantwortlicher für Bildung stellt dazu ein attraktives Programm mit Führungen für Erwachsene und Kinder in Aussicht. Schulklassen profitieren zusätzlich von der Ausstellung, die einen starken lokalen Bezug zu Kreuzlingen pflegt.
Die Ausstellung wird von der Stadt Kreuzlingen und verschiedenen Institutionen unterstützt. «Denkbar wäre, dass «Am Bach» später als Wanderausstellung in weiteren Naturmuseen gezeigt werden könnte», fügt Hunziker an.
Die beiden Ausstellungen sind im Zusammenhang zum Jubiläum der «75 Jahre Stadt Kreuzlingen» entstanden. Zu bewundern ist die sehr sehenswerte Ausstellung im Museum Rosenegg bis zum 2. Januar 2022 und im Seemuseum bis zum 18. April 2022.