Meise, Kleiber, Star? Wer hat sein Nest im Nistkasten des Apfelbaums gebaut? Menschen, die Vögeln helfen, sind oft ratlos, wenn es darum geht, die Bewohner von Nisthilfen zu identifizieren, nachdem sie das Nest verlassen haben. Die neue praktische Broschüre "Nester in Nisthilfen" von BirdLife Schweiz hilft, eine Lücke zu schliessen. Sie enthält einen Bestimmungsschlüssel zur Identifizierung der Nester und zeigt für die wichtigsten Höhlenbrüterarten Bilder der Inhalte von Nisthilfen. Die Publikation enthält auch Hinweise zur sinnvollen Anbringung von Nisthilfen.
Höhle oder lockeres Nest
Jede Art sucht nach spezifischen Nistbedingungen: Die Kohlmeise benötigt eine Höhle mit einem Durchmesser des Einflugloches von mindestens 30 Millimeter, während ihre kleine Verwandte, die Blaumeise, mit 26 Millimeter Durchmesser zufrieden ist. Trauerschnäpper bauen ein eher lockeres Nest aus Stängeln und trockenem Gras, während Meisen ihr Nest mit Moos auskleiden. Schwalben und Kleiber verwenden Lehm als Mörtel, während Spatzen Nester mit einem "Dach" bauen.
Das Anbringen von Nisthilfen ist ein nützliches Instrument zur Förderung von Vögeln, insbesondere dann, wenn das Angebot an natürlichen Nisthöhlen unzureichend ist. Nistkästen ermöglichen auch spezifische Untersuchungen zur Fortpflanzung. Es darf aber nicht vergessen werden, dass auch andere Massnahmen notwendig sind, wie die Aufwertung der Lebensräume und ein verbessertes Nahrungsangebot.
Schutz der Vogelgebiete
Um die Situation der Vögel in der Schweiz zu verbessern, sind der Schutz der wichtigsten Vogelgebiete, ein landesweites Engagement für die Natur und weitere spezifische Artenförderungsmassnahmen erforderlich. 40 Prozent der in der Schweiz brütenden Arten stehen auf der Roten Liste. BirdLife setzt sich dafür ein, dass die Behörden auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene eine ökologische Infrastruktur aufbauen. Dieser Herausforderung müssen wir uns stellen, um dem Verlust der Biodiversität in der Schweiz Einhalt zu bieten.