Im Haus, das Debora und Roger Keller bis vor Kurzem bewohnten, zieht eine neue Schule ein. In den letzten Wochen fanden noch Umbauarbeiten statt, doch nun ist alles bereit für das Lernen im grosszügigen, hellen Raum. Die Koro-Privatschule an der Gaissbergstrasse 46 in Kreuzlingen ist eine GmbH. Vielmehr als von einem Unternehmen, spricht Schulleiterin Debora Keller von der Schule als ein Ort einer grossen Familie, die Strukturen vorlebt und das Zusammenleben miteinander übt. Dazu zählt der Schulunterricht nach kantonalem Lehrplan, auch Spiele im Wald nebenan und im Garten. Die Koro ist eine Sonderschule für verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche von der ersten bis zur neunten Klasse. Ein Bedarf, der von Seiten des Kantons für mehr Sonderschulen ausgewiesen ist. Als Tagesschule steht ein Mittagstisch in inspirierenden Räumen bereit. Debora Keller sagt: "Ein Wunsch geht damit in Erfüllung."
Eingebunden in den Lehrplan und führen mit Herz
Die Koro-Privatschule ergänzt das bestehende Angebot an Sonderschulen im Kanton Thurgau. Die Schulpsychologie und Logopädie sowie das Amt für Volksschule klären zuvor den Sonderschulbedarf ab. Der Name «Koro» ist Esperanto und bedeutet auf Deutsch Herz. Mit diesem Begriff verbindet das Ehepaar Keller eher weibliche Eigenschaften wie Sensibilität, Achtsamkeit und Verletzbarkeit. Debora Keller betont den etwas harten Wortlaut, der mehr an männliche Eigenschaften wie Klarheit, Festigkeit und Kraft erinnere.
Diese Schule begleitet Jugendliche in die Selbstverantwortung. Das ist für die Schulleiterin nicht nur ein Slogan, sondern ein Versprechen aus tiefstem Herzen heraus. Und das passt zum Auftrag der Volksschule Thurgau, die künftige Generation auf ein selbstständiges und verantwortungsvolles Leben vorzubereiten. Das heisst für die Schule, flexibel zu bleiben und neben Bewährtem auch Neues zuzulassen. Lernen versteht Debora Keller ganzheitlich. Kinder befähigen und Verantwortung zu übernehmen bedeute, es für sich selber zu tun - und für andere.