Von den rund 2'700 arbeitslosen Personen haben im Thurgau 848 eine Doppelanmeldung. Das heisst, sie sind aufgrund ihrer Stellensuche beim RAV angemeldet und wegen einer oder mehrerer Beeinträchtigungen zusätzlich bei der Invalidenversicherung und teils auch bei weiteren Institutionen registriert. 368 Personen von ihnen werden über den Eingliederungsprozess der IIZ begleitet. Die Thurgauer IIZ berät zudem 29 Geflüchtete bezüglich Arbeitsintegration.
Wertvoller Austausch
Sabina Schmidlin, Leiterin der nationalen IIZ-Fachstelle, spricht von einer erfolgreichen Tagung in der Kartause Ittingen: «Das zweitägige Treffen brachte den kantonalen Koordinatorinnen und Koordinatoren sowie den Fach- und Steuerungsgremien zum einen Erkenntnisse, wie die Umsetzung der neuen Strategie 2030 der öffentlichen Arbeitsvermittlung, kurz öAV, erfolgen wird, zum anderen erfuhren sie im Austausch mit den verschiedenen Kantonsvertretungen kreative Wege, um Personen mit mehrfachen Herausforderungen individuell zu fördern und zu unterstützen.» Die IIZ hat immer das Ziel vor Augen, für die betroffenen Menschen eine passende Arbeitsstelle zu finden.
Anspruchsvolle Arbeitsvermittlung
Obwohl gegenwärtig praktisch Vollbeschäftigung herrscht, gibt es Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen Probleme haben, eine Arbeitsstelle zu finden. Zudem erschweren die digitale Transformation und die daraus resultierenden neuen beruflichen Anforderungen die Integrationschancen für Menschen mit Mehrfachproblematiken zusätzlich. Insbesondere Stellen im niederschwelligen Bereich gibt es immer weniger.
Daniel Wessner, Leiter des Amts für Wirtschaft und Arbeit, engagiert sich im IIZ-Steuerungsgremium. Trotz schwieriger Prognosen ist er zuversichtlich: «Im IIZ Thurgau haben wir kompetente und engagierte Fachleute sowie schlanke Strukturen; das ermöglicht einen einfachen Zugang zu den IIZ-Dienstleistungen und eine enge Zusammenarbeit der involvierten Institutionen.» Ergänzend sagt er: «Der hohe Arbeitskräftebedarf und unsere guten Beziehungen zu den Arbeitgebenden eröffnen viele Optionen – manchmal auch unkonventionelle.»
Regierungsrat und Volkswirtschaftsdirektor Walter Schönholzer zeigte sich an der IIZ-Tagung ebenfalls optimistisch und wies darauf hin, dass die arbeitsmarktlichen Möglichkeiten wie Job-Coaching noch nicht vollends ausgeschöpft sind: «Dank Programmen des Bundes zur Förderung der Arbeitsintegration sehe ich noch Potential bei der Begleitung und Förderung der IIZ-Klientinnen und Klienten.»