Die Schulzahnklinik Kreuzlingen besteht seit 99 Jahren. Es handelt sich um eine sehr bewährte Institution, die über Generationen hinweg zahlreichen Schulkindern vergünstigte Zahnbehandlungen ermöglicht hat. Gerade für Familien mit wenig Mitteln war dies eine wichtige Unterstützung für die Zahnversorgung ihrer Kinder.
Nun soll die Schulzahnklinik an Private veräussert werden. Die dafür angeführten Gründe sind nicht nachvollziehbar und fadenscheinig. Dass eine Schulzahnklinik nicht zur Kernkompetenz der Schulbehörde gehöre, ist eine reine Leerfloskel. Es ist ja nicht davon auszugehen, dass die Schulbehördemitglieder selber Zahnbehandlungen durchgeführt haben. Die über Jahrzehnte erfolgte administrative Verwaltung der Schulzahnklinik wird der Schule auch weiterhin ohne Weiteres möglich sein.
Zu befürchten ist, dass damit das Ende der schulzahnärztlichen Behandlung eingeläutet ist. Die Leistungsvereinbarung mit den Käufern ist befristet und der Weiterbestand der Schulzahnklinik von ihren inskünftigen Entscheiden abhängig. Bereits jetzt sollen die teuren kieferorthopädischen Behandlungen nicht mehr mitfinanziert werden. Dies wird gerade für Familien mit wenig Mitteln eine ausserordentliche zusätzliche Belastung sein, und dies zudem noch im Umfeld insgesamt gestiegener Krankheitskosten.
Mir fehlt jedes Verständnis für diese völlig unnötige und nicht sozialverträgliche Vorlage. Von einer Schulbehörde hätte ich eigentlich etwas mehr Gespür für die Interessen der Schulkinder und die Nöte ihrer Familien erwartet. Deshalb: Ein klares und überzeugtes Nein zum Verkauf der Schulzahnklinik.