Die gesetzlichen Vorgaben zur Klassenorganisation machen eine Reduktion der Klassenanzahl nötig. Die
Schulbehörde bedauert, dass dadurch ein Stellenabbau beim Lehrpersonal unumgänglich ist. Seit mehreren Jahren unterrichtet die Sekundarschule Ermatingen in zu kleinen Klassen – mit entsprechend hohen Kosten pro Schülerin/Schüler. Diese Situation widerspricht den gesetzlichen Vorgaben des Kantons Thurgau. Trotz der 2024 bereits eingeleiteten Massnahmen mit einer Reduktion von neun auf sieben Klassen besteht weiterhin Handlungsbedarf: Der Kanton fordert zeitnah ein Organisationsmodell, welches den gesetzlichen Rahmen einhält. Dies bedeutet konkret, dass ab Schuljahr 2026/27 die Anzahl Klassen auf sechs reduziert werden muss – zwei pro Jahrgang.
Umsetzungsprozess entwickelt
Die Schulbehörde hat sich intensiv mit der Aufforderung des Kantons und ihren Auswirkungen auseinandergesetzt. Mit einbezogen hat sie auch das in einigen Punkten nicht bestandene Audit des Kantons vom Frühling 2025 bezüglich Schulqualität. In enger Zusammenarbeit mit einem externen Schulberater und in Rücksprache mit dem Amt für Volksschule wurde ein sorgfältiger Prozess zur Umsetzung der kantonalen Vorgaben entwickelt. Dieser beinhaltet auch die schwierige Entscheidung, den Personalbestand im Lehrkörper, um rund zwei Stellen zu reduzieren.
Behörde bedauert diesen Schritt
«Wir sind uns der Tragweite dieses Schrittes bewusst und bedauern sehr, dass Lehrpersonen von dieser Massnahme betroffen sein werden», erklärt Schulpräsident Antonio Basile. «Wir kommen nicht umhin, die Verantwortung für die Einhaltung der gesetzlichen Rahmenbedingungen und für die nachhaltige Entwicklung unserer Schule zu tragen.» Die Mitarbeitenden wurden persönlich informiert.
Schulentwicklung und -qualität sicherstellen
Die Qualität des Unterrichts hat weiterhin oberste Priorität. Die Bearbeitung der Mängel aus dem Audit wurde bereits zusammen mit dem Team an die Hand genommen. Die Sekundarschule versteht den bevorstehenden Prozess nicht nur als strukturelle Anpassung, sondern auch als Chance für eine inhaltliche Weiterentwicklung. Schulbehörde, Schulleitung und Lehrpersonen werden unter Berücksichtigung der kantonalen Vorgaben ein neues Organisationsmodell und zukunftsorientierte pädagogische Grundsätze erarbeiten.
Im Einklang mit Legislaturziel
Die Aufforderung des Kantons kommt für die neu gewählte Schulbehörde nicht unerwartet. In ihren Legislaturzielen 2025-2029 hält die Behörde fest, dass sich die Klassengrössen und Kostenstruktur an vergleichbaren Schulen orientieren sollen. Zudem ist das Bestehen der Nachkontrolle des Audits sowie der Ausbau des Bereichs der Kommunikation zwei zentrale Ziele.
Zusammenwachsen, um zusammen zu wachsen
Schulpräsident Antonio Basile sieht die Sekundarschule Ermatingen trotz allem auf einem guten Weg für einen Neustart ab dem Schuljahr 2026/27. Man habe ein kompetentes Lehrpersonen-Team und eine engagierte, neu gewählte Schulbehörde, die mit klar formulierten Legislaturzielen Akzente setzen möchte. «Unser Motto lautet: ‹Zusammenwachsen, um zusammen zu wachsen›».