Wer die Meldungen über Hackerangriffe auf Unternehmen und Behörden verfolgt, könnte zum Schluss kommen, dass es sich um Einzelfälle handelt. Vor dem inneren Auge erscheint rasch ein Bild eines einsamen Hackers, der im dunklen Keller seines Hauses vor dem Bildschirm sitzt und versucht, in fremde Netzwerke einzudringen. Bekannt sind grössere Gruppen mit merkwürdigen Namen, die wieder aus dem Blickfeld verschwinden - bis ein neuer Fall auftaucht.
Ein bedeutender Angriff auf Systeme wurde erst vor wenigen Monaten bekannt. Der Vorfall im Sommer 2023 rund um den Diebstahl des Master Signatur-Schlüssels bei Microsoft warf viele Fragen auf. Wie Microsoft dokumentierte, gelang es mutmasslich chinesischen Angreifern, damit die E-Mails vornehmlich europäischer Behörden in deren Exchange Online Daten auszuspionieren. Die aktuell bekannten Fakten deuteten darauf hin, dass das Sicherheitsproblem sehr viel grösser war.
Schriftliche Anfrage zur Datensicherheit in Kreuzlingen
Das Beispiel von Microsoft beschäftigte europaweit und auch die Informatikexperten in Kreuzlingen. Aufrecht Thurgau-Gemeinderat Georg Schulthess gelangte mit einer schriftlichen Anfrage an den Stadtrat, worin er wissen möchte, ob Kreuzlinger Daten auch abgeflossen sind. Bereits 2021 empfahl Schulthess einen Wechsel von Office365 Cloudlizenzen zu lokal installierten freien Produkten. Für ihn ist im neusten Fall relevant, ob Daten der Stadt Kreuzlingen im Darknet aufgetaucht sind. Schulthess sagt: «Von Interesse ist für mich, ob der Datenschutzbeauftragte der Stadt Kreuzlingen aktiv wurde.» Gefahren erkennen und eine Klärung rufen die Politik auf den Plan. Schulthess steht als Unternehmer seiner Firma für Informatiklösungen täglich vor solchen Herausforderungen. Im Fokus aller Diskussionen steht die Sicherheit von sensiblen Daten.