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Leserbrief
Ermatingen
08.12.2025
08.12.2025 19:10 Uhr

Widerstand regt sich gegen die Klassenreduktion an der SEK Ermatingen

Bild: pixabay
Eine Elterngruppe bittet die Schulbehörde von Ermatingen in einem offenen Brief, von den Kündigungen abzusehen. Die Gruppe prangert an, dass nicht alle Optionen geprüft wurden. Es werden Massnahmen gefordert.

Ich melde mich heute im Namen einer Gruppe von über 70 unterzeichnenden Personen aus der Schulgemeinde und Eltern, welche den beigefügten Brief an die Schulbehörde unterstützen. Viele von uns haben in den vergangenen Tagen erlebt, wie verunsichert Menschen, die an der Sek ein und ausgehen, auf die aktuelle Situation an der Sekundarschule reagieren. Sie spüren die Belastung aller Beteiligten, nehmen Veränderungen wahr und wissen oft nicht, was sie daraus machen sollen. Das zeigt, dass die momentane Lage nicht nur ein organisatorisches Thema ist, sondern die gesamte Schulgemeinschaft emotional berührt.

Der Brief bringt zusammen, was viele Familien beschäftigt: die fehlende Transparenz, der abrupte zeitliche Ablauf und das Unverständnis darüber, warum gewisse Schritte, insbesondere mögliche Kündigungen, ohne erkennbare Prüfung aller Alternativen vorgenommen werden sollen. Wir gehen davon aus, dass vielfältige Varianten existieren, um die kommenden Semester zu überbrücken oder strukturelle Anpassungen anders zu gestalten. Dass solche Überlegungen bisher nicht offen kommuniziert wurden, hat bei vielen Eltern, Ermatingern und Salensteinern, zu einer zusätzlichen Verunsicherung geführt.

Auf Unverständnis gestossen

Auch der jüngste Elternbrief hat unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. Insbesondere die Tonalität wurde von verschiedenen Personen als eher mahnend denn beruhigend empfunden. Wir wissen, dass Ihnen die Stabilität der Schule am Herzen liegt. Gleichzeitig wünschen sich viele Beteiligte eine Kommunikation, die Orientierung schafft, Vertrauen aufbaut und Raum für Dialog lässt. Dass über 70 Menschen den Leserbrief innerhalb kürzester Zeit mitgetragen haben, zeigt, wie gross das Bedürfnis nach Klarheit und Beteiligung ist. Besorgniserregend ist, dass einige Personen den Inhalt des Briefes befürworten, aber aus Angst vor Konsequenzen nicht unterschreiben wollten.

In diesem Zusammenhang möchten wir Sie höflich bitten, von Kündigungen abzusehen, solange nicht alle realistischen Optionen geprüft und offengelegt wurden. Wir sind überzeugt, dass ein Vorgehen, das auf Kooperation statt auf schnellen Entscheiden basiert, im Interesse aller Beteiligten liegt – insbesondere der Jugendlichen, für die Kontinuität und Verlässlichkeit entscheidend sind.

Besorgte Eltern

Ein weiterer Punkt, der uns allen wichtig ist: Kinder haben teilweise die Sorge geäussert, dass Äusserungen ihrer Eltern negative Folgen haben könnten – für sie selbst oder für Lehrpersonen. Wir bitten Sie herzlich, diesen Aspekt ernst zu nehmen und besonders behutsam mit Rückmeldungen umzugehen. Es wäre sehr wertvoll, wenn die Jugendlichen spüren könnten, dass ihre Schule ein Ort bleibt, an dem offene Gespräche nicht zu Unsicherheiten führen.

Wir danken Ihnen, dass Sie sich die Zeit nehmen, unsere Anliegen aufzunehmen. Unser Wunsch ist es, gemeinsam, Schule, Behörde, Lehrpersonen und Schulgemeinde, einen tragfähigen Weg zu finden, welche der Situation gerecht wird und das Vertrauen in unsere Schule stärkt.

zvg
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