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Sport
08.09.2022
19.09.2022 10:57 Uhr

Verkehrte Welt vor dem NLA-Derby am Samstag

Rückraumschützin Petra Skoricova steigt hoch zum Wurf. Bild: Felix Walker
Im Ostschweizer Derby lastet der Druck alleine auf den Schultern des LC Brühl Handball. Der Rekordmeister hat sein Startspiel sensationell verloren. Wiedergutmachung ist an diesem Samstag ab 19:00 Uhr in der Kreuzlinger Egelseehalle angesagt.

Mit einem Sieg-Tipp auf Herzogenbuchsee im Saisonauftaktmatch in der St. Galler Kreuzbleiche hätte man definitiv einen fetten Wettgewinn absahnen können. Im elften Direktduell setzten sich die Bernerinnen beim Rekordmeister mit dem 30:27 erstmals überhaupt auf höchster Ebene durch. Bei den Olmastädterinnen konnten in der Offensive nur die routinierte Kreisläuferin Martina Pavic (6 Tore aus 6 Versuchen) und Laurentina Wolff (8 Tore, davon 5 von 5 Penalties) restlos überzeugen. Ansonsten blieb die Mannschaft des dänischen Cheftrainers Nicolaj Andersson (34) in praktisch allen Belangen klar unter den Erwartungen. Der HV Herzogenbuchsee wurde in den Saisonvorschauen definitiv nicht zu den Playoff-Anwärtern (Top 4) gezählt. Die Brühlerinnen werden deshalb mit einigem Erfolgsdruck im Gepäck nach Kreuzlingen reisen. Eine weitere Niederlage können sie sich eigentlich nicht leisten.

Noch nie gewonnen

Dagegen werden die Spielerinnen des Handballclubs Kreuzlingen mit deutlich mehr Zuversicht als üblich ins 16. Direktduell mit dem Erzrivalen aus der Olmastadt steigen. Das Team von Cheftrainerin Kristina Ertl-Hug und Coach Urs Mühlethaler will es Herzogenbuchsee gleichtun und die Erfolgslosigkeit gegen den LC Brühl endlich beenden. Der HSCK hat bisher nämlich sämtliche 15 Duelle auf höchster Ebene gegen die St. Gallerinnen verloren. In der Saison 2021/2022 jeweils deutlich mit 18:30 (auswärts) und 24:32 (heim).

Zuversicht nach Startsieg

In der neuen Saison könnten die Kreuzlingerinnen aber durchaus näher an den Rekordmeister heranrücken. Die Leistung beim 29:25-Starterfolg am letzten Samstag in Thun war über weite Strecken gut und der doppelte Punktgewinn am Ende hochverdient. Insbesondere der neuformierte Rückraum mit Spielmacherin Annika Blanke (7 Tore), der jungen Antonia Rakaric (8 Tore) sowie der Linkshänderin Stefanie Schalko (5 Tore) machte Freude. So auch der Steigerungslauf der dänischen Torfrau Frederikke Siggaard mit acht Paraden in der zweiten Halbzeit. Grundsätzlich war es aber ein positiver Auftritt der gesamten Mannschaft, der schlussendlich den enorm wichtigen Startsieg am Thunersee ermöglichte.

Im ersten Saisonheimspiel gegen die St. Gallerinnen muss der HSCK sicher noch eine Schippe drauflegen, um bestehen zu können. Das Potenzial hierfür ist zweifelsohne vorhanden, wenn die Kreuzlingerinnen ihre Schwächephasen, die sie immer wieder heimsuchen, minimieren können.

Marku kommt bald zurück

Voraussichtlich noch drei weitere Spiele zuschauen muss die mehrfache Mobiliar-Topscorerin Pashke Marku. Die 23-jährige Linksaussen, die seit ihrem 11. Lebensjahr das HSCK-Dress trägt, kann nach ihrer Schulteroperation kurz vor Ende der letzten Saison bereits wieder voll trainieren. Am 5. Oktober sollte Marku, sofern alles nach Plan läuft, im Auswärtsspiel gegen GC Amicitia Zürich zur Freude aller ihr Comeback geben können.

Markus Rutishauser