Die Schockwellen aus China breiten sich aus. Eine drohende Pleite des Immobilien-Konzerns Evergrande schürt die Angst vor weiteren Kettenreaktionen bzw. Dominoeffekten. Fernost-Börsen kamen massiv unter Druck. Bei uns sackten die Aktien der Grossbanken UBS und CS ab, teilweise im oberen einstelligen Bereich. Diese Banken sind von der neuen Krise betroffen. Die Wachstumsstrategie der chinesischen Wirtschaft wird immer mehr kritisch hinterfragt. Verschuldung war schon immer eine tickende Zeitbombe. Das gilt nicht nur für den Fernen Osten, auch die USA, Südeuropa, Afrika und Südamerika usw. Traumrenditen und Wachstum der Wirtschaft von über zehn Prozent oder mehr sind vermutlich Geschichte. Bäume wachsen nicht in den Himmel.
Nur bedingter Vergleich Lehman Brothers
Erinnerungen werden wach an die Finanzkrise vor 13 Jahren. Der momentane Schaden ist noch nicht genau abschätzbar, vermutlich aber geringer als damals, obwohl Schätzungen von bis zu 400-500 Mrd. USD Kapitalvernichtung herumgeboten werden. Die Banken sind für Krisensituationen offenbar besser gerüstet als damals – das haben Stresstests gezeigt. Die Eigenkapitalpolster ist dicker geworden.
Immobilienmarkt unter Beobachtung
Sicher sind die jüngsten Vorkommnisse ein Warnschuss und ein Alarmsignal für den Immobilienmarkt. Tiefe Zinsen, hohe Nachfrage und steigende Wohnbevölkerung bleiben aber eine Stütze. Voraussichtlich werden die Leitzinsen der Notenbanken noch länger als bisher angenommen tief bleiben, es ist jedoch in Zukunft mit schärferen Tragbarkeitsregeln für Hypotheken zu rechnen, durch strengere Richtlinien der Geschäftsbanken könnte ein Neuerwerb von Wohneigentum auch bei uns weiter erschwert werden.